Was ist ein Minimum Viable Product (MVP)?
Eric Ries, der Erfinder der Lean Startup Methode definiert MVP wie folgt: „A Minimum Viable Product is that version of a new product which allows a team to collect the maximum amount of validated learning about customers with the least effort.“ Frei übersetzt bedeutet dies, dass ein neues (brauchbares) Produkt gerade mal so viele Eigenschaften und Funktionen besitzen muss, um frühe Kunden zufrieden zu stellen und Feedback für die zukünftige Produktentwicklung zu bekommen.
Wertvolle Erkenntnisse aus einem MVP zu gewinnen ist oft wichtiger und kostengünstiger, als ein Produkt mit höherem Funktionsumfang zu entwickeln. Denn das erhöht nicht nur die Kosten, sondern auch das Risiko, dass das Produkt an den Bedürfnissen der Kunden vorbei entwickelt wird und zu einem Flop gerät. Starten Sie daher lieber mit einem geringeren Funktionsumfang und lernen Sie dann die Bedürfnisse der Nutzer kennen. Entwicklen Sie Ihre App genau in diese Richtung.
Das Ziel der MVP Strategie ist es also die Entwicklung von Produkten zu vermeiden, die die Kunden gar nicht wollen. Das zusätzlich gewonnene Wissen über Kundenbedürfnisse trägt dabei dazu bei, den Kapitaleinsatz auf die relevanten Produktfeatures zu lenken.
Das MVP Modell war vor allem zu den Anfangszeiten der App Stores enorm wichtig. Alles war neu und änderte sich ständig. Der Nutzer war einem stetigen Lernprozess unterworfen. Aber was passiert in Zeiten, in denen die Nutzung von Apps “Common Sense” ist und nahezu jeder den Umgang damit beherrscht?
Als Beispiel kann man Social-Media-Angebote nennen: sie sind allgegenwärtig und jeder kann sie weitestgehend problemlos bedienen. Wenn Sie ein weiteres Produkt in dieser Kategorie entwickeln wollten, würden Sie dann immer noch ein “Produkt mit gerade genug Funktionen” machen?
Da es bereits eine festgelegte Erwartung und ein Muster dafür gibt, wie Produkte dieser Kategorie aussehen und funktionieren sollen, erwartet der Nutzer eben dies. Er wird sich nicht mit weniger zufrieden geben – die Antwort auf die obige Frage ist also ein klares NEIN. Das MVP ergibt in diesem Szenario überhaupt keinen Sinn!
Was ist ein Minimum Awesome Product (MAP)?
Stellen Sie sich vor, Sie erstellen ein neues soziales Netzwerk. Einen geringeren Funktionsumfang als der der etablierten Netzwerke, wird der User nur schwer aktzeptieren. Man kann hier also kein Produkt mit “gerade genug Funktionen” anbieten. In dieser Situation wird das MVP durch das Minimum Awesome Product (MAP) ersetzt.
Ein Minimum Awesome Product bietet mehr als nur reine Funktionalität. Als Beispiel kann man ein schickes und modernes Design, eine extrem hohe Performance, überragende Usability und eben das “gewisse Etwas” nennen. Damit steht die höhere Qualität der längeren Entwicklungszeit gegenüber. Das Testen auf Benutzerfreundlichkeit und das Umsetzen von Verbesserungen werden bereits vor der Veröffentlichung und intern durchgeführt. Ihre Kunden bekommen so eine App, die nicht nur reich an Features ist, sondern ihnen auch noch Spass macht und sie überzeugt.
Zusammengefasst: Wenden Sie den MVP an, wenn Sie eine neue App entwickeln, die in ihrer Art einmalig ist.
Nutzen Sie den MAP, wenn sich Ihre App in einem Umfeld bewegt, in dem sich bereits weitere, etablierte Wettbeweber befinden.
Wir, als App-Agentur mit mehr als 10 Jahre Erfahrung, unterstützen Sie natürlich bei der Entscheidungsfindung ob MVP oder MAP. Nutzen Sie einfach unser Kontaktformular, um mit uns in Kontakt zu treten.